Sich über Dicke lustig zu machen, gehört fast schon zum guten Ton und ist leider mit vielen teils sehr verletztenden Vorurteilen behaftet. Gleichzeitig fühlen wir uns häufig nicht verstanden und werden in vielen Situationen sogar wegen diesen Vorurteilen benachteiligt. Was beim Sportunterricht als Kind beginnt, wenn man sich schämt, nicht in die richtige Mannschaft gewählt zu werden, endet häufig bei einem Job, den man vielleicht deshalb nicht ergattert, weil einem Faulheit unterstellt wird oder das Aussehen einfach nicht so passt. Was das mit einem persönlich macht, müssen wir wohl nicht erklären! Immer wieder kommt es zu neuen Aktionen, wie die Instagram-Aktionen #WhatAboutUs oder #MeinKörperistkeinKostüm, die auf diese Vorurteile anspielen und ihnen entgegentreten wollen. Um den Vorurteilen zum Dicksein den Garaus zumachen, braucht es jedoch auch eine Menge Aufklärung!
Sogar die Havard Universität hat sich mit Thema Vorurteile auseinander gesetzt und eine Studie durchgeführt, wie die Amerikaner auf unterschiedliche soziale Gruppen eingestellt sind. Auch wir wollen mehr Aufklärung und stellen Dir jeden Monat ein Vorurteil vor, das uns häufig begegnet, und nehmen es für Dich genauer unter die Lupe. Wir sprechen mit Plus Size-Bloggerinnen und kurvigen Frauen darüber, wie sie mit diesen Vorurteilen umgehen und wie sie versuchen, diesen entgegen zutreten.
Inhaltsverzeichnis
Dicke sollten keine Bikinis tragen!
Dicke dürfen keine Querstreifen tragen
Der Sex mit Dicken kann gar nicht gut sein
Plus Size-Frauen finden keinen Partner, es sei denn sie nehmen ab
Die Sonne lacht, das Salzwasser glitzert auf unserer Haut und der Eisladen um die Ecke lockt mit kühlen Köstlichkeiten - ganz klar, der Sommer ist da. Mit Temperaturen über der 30 Grad-Marke zieht es uns in jeder freien Minute an den Strand, wo wir uns einem ausgewogenen Sonnenbad hingeben. Und da passiert es! Der Zweifel, ob wir uns wirklich in einem Bikini zeigen sollten, wo doch der Bauch unschöne Falten wirft und die Beine vor 10 Jahren auch mal besser aussahen. Und so wird es höchste Zeit, diesem Vorurteil den Garaus zu machen.
Unsere Umfrage beweist, in den Köpfen kurviger Frauen scheint das Vorurteil nicht mehr so eine Rolle zu spielen. Und dennoch wird man gern am Strand angestarrt, wenn man mehr auf den Hüften hat und sich dennoch in einen Bikini traut, als ob man eine modische Todsünde begangen hat. Viele Bloggerinnen und Plus Size-Models zeigen sich auf ihren Instagram-Kanälen mit viel nackter Haut. Gerade jetzt im Sommer beweisen sie, dass Bikinis sehr wohl zu Bauchspeck und Hüftgold passen. Eine von vielen ist Vloggerin Loey Lane, die für ihre Freizügigkeit auch häufig Kritik einstecken muss. Hier findest Du ein Video der Amerikanerin, in dem sie auf Hetzkommentare zu ihren Bildern eingeht. Ihre Botschaft ist deutlich: Niemand sollte andere danach beurteilen, was sie tragen oder welche Konfektionsgröße man trägt.
Eine weitere Verfechterin des fröhlichen Bauchbräunens ist Designerin und Autorin Miyabi Kawai, die wir während einer ihrer Buchvorstellungen getroffen haben. Ihr neues Buch "Dem Meer ist es egal, ob Du eine Bikinifigur hast: Ein Plädoxer für mehr Selbstliebe" dreht sich rund um das Thema Body Positivity und Selbstliebe. Abseits ihrer Lesung konnten wir sie exklusiv zu dem Thema Bikinis für Mollige befragen:
Wir setzen uns jeden Monat mit einem neuen Vorurteil auseinander. In diesem Monat ist es "Dicke sollten keine Bikinis tragen!", was sagst Du dazu?
Miyabi: Allein bei der Aussage "Frauen, insbesondere mollige Frauen, sollten keinen Bikini tragen!" frage ich mich, wer das überhaupt gesagt hat und wo das herkommt. Wieso formuliert man das so, als wär das irgendein Gesetz. Von der Aussage her ist es natürlich absoluter Bullshit. Aber Tatsache ist, dass kommt in der Regel von den Frauen selbst. Selbst wenn das mal Karl Lagerfeld gesagt haben sollte, auch er war nicht der Allwissende und der hatte sehr viele Vorurteile. Das ist einfach kein Maßstab und defintiv keine Moderegel. Es ist etwas Selbstauferlegtes von dem man denkt, man könne sich so leicht bekleidet nicht zeigen. Wobei das natürlich jeglicher Grundlage entbehrt. Denn machen wir uns nichts vor, ein Badeanzug hat vielleicht 20 cm mehr Stoff in der Höhe, aber er kaschiert nicht mehr. Ob Du nun im Badeanzug oder im Bikini am Strand liegst, macht keinen großen Unterschied, wie man Deine Figur wahrnimmt. Der Badeanzug schützt Dich nicht plötzlich. Du wirst trotzdem so wahrgenommen, wie Du eben gebaut bist. Was total in Ordnung ist. Ich persönlich bin immer noch der Meinung, und das ist das einzig wichtige Kriterium, was ich selbst zu mir sage, dass ein gebräunter Bauch einfach schöner ist. Der Bauch wird sich freuen, denn er bekommt ein bisschen mehr Liebe. Es ist kein Gesetz, viel mehr ein Gefühl. Ich finde, bei einer Frau, die am Strand einen Tankini, Badeanzug oder in diesen abstrusen Beachdresses, die es jetzt gibt, die Dich einfach nur alt erscheinen lassen, ist das Einzige, das man wahrnimmt - und dafür musst Du kein Modeprofi sein - die Frau ist unsicher damit und nicht happy. Jeder nimmt das unterbewusst wahr. Läuft die dicke Frau dann aber im Bikini über den Strand, dass muss auch nicht jedem gefallen, dass ist nicht der Maßstab, da denkt man nicht, die ist unsicher oder mag sich nicht. Ich weiß nicht, wie man lieber wahrgenommen werden will: Als Frau, die zeigt, dass sie sich nicht mag oder als Frau, die cool ist mit sich und eben nicht immer nur denkt, Schlanksein ist meine einzige Berechtigung. Ich glaube, dass man besser da liegt im Bikini mit gebräuntem Bauch und happy! Noch dazu geben uns Bikinis besseren Halt für unseren Busen, dürfen wir auch nicht unterschäzten, Badeanzüge sind da der Horror. Ich finde, dass ist ein Argument!
Die Kleidung wird im Sommer schon deshalb kürzer und kürzer, weil die Temperaturen ein langes Outfit mit viel Stoff unerträglich machen. Sind wir am Strand, bleibt uns eigentlich nicht viel übrig, als uns in schnittige Badelooks zu schmeißen. Doch Bikinis hängt das Vorurteil nach, dass gerade mollige Frauen, von ihnen lieber Abstand nehmen sollten. Deswegen wollten wir von Euch wissen, was Ihr so am Strand tragt. Ganze 81% unserer Befragten stimmten für Bikinis für ALLE Körperformen, gleichzeitig sagten aber auch 79%, dass es sehr schwer sei, passende Bademode in großen Größen zu finden. Sicherlich ein Problem, dass wir alle nur zu gut kennen, denn Bikinis in großen Größen sind rar, Badeanzüge mit Bügeln noch mehr. Da liegt die Frage nahe, was wir denn dann am Strand bitte tragen sollen? Neben Bikinis, Badeanzügen und Badekleidern setzen unsere Befragten auf Shorts, damit die Oberschenkel nicht am Strand unangenehm aneinander reiben, leichte Tuniken, flattrige Kleider und Kimonos. Übrigens haben nur 4% unserer Befragten angegeben, dass sie zwar gern einen Bikini tragen würden, sich aber nicht trauen - Das ist doch ein großartiges Zeichen.
Jeden Monat befragen wir Euch dazu in unserer Facebook-Gruppe "Wunderkurven" und auf Instagram. Die Ergebnisse stellen wir Euch hier vor.
Jules versorgt uns auf ihrem Instagram-Kanal immer mit tollen Bildern von modischen Looks, aber auch von knapper Strandbekleidung. Dennoch hält sich gerade im Sommer das Vorurteil, kurvige Frauen dürften keinen Bikini tragen, wacker. Wir haben mit ihr gesprochen und sie zu diesem Vorurteil befragt.
Eine Moderegel, die sich wacker hält, trifft ein Musterverbot: Querstreifen sollen auftragen und deshalb von Menschen mit Übergewicht tunlichst vermieden werden! Doch wir finden, in der Mode sind Regeln da, um gebrochen zu werden, vor allem wenn sie so daneben liegen wie diese!
Die Mode muss sich leider nicht nur mit unterschiedlichen Geschmäckern, sondern auch mit vielen vermeintlichen Regeln rumschlagen, die einem den Spaß an Kleidung verderben können. Umso mehr freuten wir uns, als bei unserer Umfrage rauskam, dass 66% unserer Befragten sagten, dass Mode für alle da ist und sie sich keinen Regeln unterwerfen. Nur 14% selbst achten auf solche Festlegungen. 20% wurden schon oft mit so einem Vorurteil konfrontiert, obwohl sie ihren Look eigentlich schön fanden. Zum Vorurteil, dass korpulente Frauen keine Querstreifen tragen sollten, stimmten 85% für Nein und nur 15% lehnen Querstreifen bei Übergewicht ab. Zudem haben wir Euch gefragt, welche Moderegeln Euch besonders nerven. Unangefochten auf Platz 1 konnte sich der "Schwarz mach Schlank"-Vorsatz behaupten, Platz 2 wurde "Moppel dürfen kein bauchfrei tragen"!. Schlussendlich ist eins zusagen, lasst uns doch tragen, was wir wollen, hauptsache wir fühlen uns wohl!
Jeden Monat befragen wir Euch dazu in unserer Facebook-Gruppe "Wunderkurven" und auf Instagram. Die Ergebnisse stellen wir Euch hier vor.
Die Mutter der Musterverbote ist schlicht und einfach falsch, was sogar wissenschaftlich mehr oder weniger belegt ist. 2008 führte der britische Psychologe Peter Thompson, der mittlerweile an der Sheffield-Universität lehrt, eine Studie mit weiblichen und männlichen Probanden durch. Er stellte fest, dass Querstreifen den Körper optisch in die Länge ziehen und nicht stauchen, wie zuvor immer angenommen. Glück für uns, denn Streifen sind seit Jahren absolut im Trend und für die sommerlichen Marinelooks sogar unverzichtbar. Optisch unterteilen Querstreifen die Körperregionen einfach in Scheiben. Das kann, wenn Du es richtig kombinierst, sogar über das ein oder andere Problemzönchen hinwegtäuschen. Hast Du dennoch ein wenig Angst vor einem Streifendebakel, wählst Du einfach ein weiteres Oberteil mit Streifenprint. Dazu passt ein eleganter Bleistiftrock oder eine sommerliche Culotte.
Plus Size Bloggerin Serena liebt Mode und vor allem haben es ihr die unterschiedlichsten Muster angetan. Streifen, Polks Dots, Streifen oder Karos - Alles Prints, die wir in ihrem Kleiderschrank noch und nöcher sehen. Ein Grund mehr, warum wir gerade sie zum Vorurteil, dass kurvige Frauen keine Querstreifen tragen sollten, befragen wollten.
Wir haben mit der erfolgreichen Influencerin über Moderegeln gesprochen und wollten von ihr genau wissen, welche Moderegeln ihre Looks bestimmen.
Wenn man übergewichtig ist, wird man immer wieder mit den gleichen Vorurteilen konfrontiert: Man sei zu faul für Sport, man hätte keinen Willen und man müsste sich doch nur einen kleinen Ruck geben, man hätte keine Disziplin und und und…. Die Liste könnte ewig weiter gehen. Ist an diesen Vorurteilen was dran?
Viele Menschen mit Übergewicht kämpfen mit dem Vorurteil, sie würden keinen Sport machen. Wie jeden Monat wollten wir auch dieses Mal wissen, welche Erfahrungen Ihr damit gemacht habt. Kann man mit Kurven nicht fit und stark sein?
Für 43% unserer Befragten gehören Sport und gesunde Ernährung dazu, beides gehört für sie zusammen, um im Einklang mit einem gesunden Geist zu sein. 37% setzt das Vorurteil unter Druck und führt dazu, dass sie das Gefühl haben, mehr machen zu müssen, um sich sportlich zu beweisen. 17% wurde es bereits häufig unterstellt, obwohl sie um einiges fitter sind als ihre schlanken Freundinnen. Unglaubliche 76% finden, dass das Vorurteil an den Haaren herbeigezogen ist. Von klassischem Fußball über ryhtmischen Zumba bis hin zu Pumpen im Fitnessstudio - Die sportlichen Aktivitäten, die kurvige Frauen betreiben, können vielfältiger nicht sein.
Jeden Monat befragen wir Euch dazu in unserer Facebook-Gruppe "Wunderkurven" und auf Instagram. Die Ergebnisse stellen wir Euch hier vor.
Das Thema Sex ist allgegenwärtig und längst kein Tabuthema mehr. Umso spannender fanden wir unsere Umfrage, die wir auch in diesem Monat zu dem Vorurteil, dass der Sex mit Dicken gar nicht gut sein kann, durchführten. Die Ergebnisse erschreckten uns aber dennoch, hofften wir doch ganz tief im Inneren, dass es gar nicht so schlimm steht mit dem Vorurteil. Doch ganze 88 Prozent unserer Befragten gaben an, dass die Meinung, Sex mit dickeren Menschen sei von Grund auf mies, vorherrscht. 57 Prozent haben bisher jedoch keine Ablehnung aufgrund ihres Gewichtes im Liebesleben erleben müssen. Bei der Frage, ob sie bereits jemals Probleme im Liebesleben wegen dem eigenen Gewicht hatten, steht es fitfty-fifty.
Jeden Monat befragen wir Euch dazu in unserer Facebook-Gruppe "Wunderkurven" und auf Instagram. Die Ergebnisse stellen wir Euch hier vor.
Bei vielen Übergewichtigen steckt ein treibender Faktor hinter dem “nicht Sport machen”, über den kaum jemand spricht: ein lähmendes Schamgefühl. Seit der Kindheit wird man immer wieder von anderen teilweise richtig böse beschimpft. Schwabbel-Bemerkungen und Hänseleien waren früher an der Tagesordnung, wenn es um Sport ging. Auch heute noch, knapp 25 Jahre später, spielt sich oft unter den Erwachsenen genau das gleiche Verhalten ab. Nur ist es nicht mehr die Schulturnhalle, es ist das Sportstudio oder die Digitale Welt. Und mit Sicherheit gibt es unzählige Menschen, die zwar gerne würden, aber aus Schamgefühl nicht ins Fitnesscenter oder in die Hallenbäder gehen, weil sich sich den starren Blicken, dem hämischen Gelächter und den fiesen Kommentaren nicht aussetzen möchten.
Allerdings ist es genau diese Digitale Welt, die es möglich macht, sich endlich ins Licht zu rücken, endlich den Nörglern und Hatern zu trotzen und zu zeigen, was man kann. Immer mehr kurvige Sportstars rücken ans Tageslicht.
Unser erstes Beispiel gegen das Vorurteil ist Christian Fandrey. Chris tanzte bereits in Los Angeles und New York und besuchte dort die berühmtesten Tanzstudios der Welt. Hierzulande kennt man ihn aus diversen TV-Formaten, wie Got to Dance (Pro Sieben), Alles was zählt (RTL) oder Volle-Kanne-Service (ZDF).
Das Allroundtalent unterrichtet nicht nur den Tanzlehrer-Nachwuchs in HipHop/ Street/ Dance/ Commercial/ Standard und Latein er hat auch eine eigene Tanzschule in Düsseldorf: neu.start - Die Tanzschule Fandrey. Zudem arbeitet er erfolgreich als Choreograf und Creative Director und konzipiert Fashionshows sowie Musik- und Tanzvideos. Mit seiner ins Leben gerufenen Aktion “Dance Has No Size” ermutigt er alle Menschen zum Tanzen und beweist, dass Tanzen nichts mit bestimmten Körpermaßen zu tun hat.
Eine weitere Sportskanone ist die Amerikanerin Jessamyn Stanley. Sie ist Yogalehrerin, Verfechterin der positiven Körperhaltung und Schriftstellerin. Ihren über 400 000 Followern auf Instagram zeigt sie regelmäßig, dass sie elegant in einen Kopfstand gleiten oder einbeinig im Königstänzer balancieren kann. Jessamyn nennt sich selber “fett” genauer: eine “fat femme”, eine dicke feminine Lesbe. Ihr Yoga nennt sie “Every Body Yoga” - das bedeutet Yoga für jeden und damit meint Sie für jeden Körper, jede Hautfarbe, jedes Alter und jeden Geldbeutel. Ihre Kurse, kann man sich auch online ansehen und sie unterrichtet mittlerweile Weltweit. Mit ihrem kurzen Afro, ihrem Nasenring und ihren bunten Klamotten ist sie definitiv eine wohltuende Abwechslung in der sonst so unnatürlich perfekten Yoga-Industrie. Jessamyn Stanley ist eine der buntesten Vertreterinnen der Bodypositiv-Bewegung und ein sportliches Vorbild für alle!
Auch diese Instagramerin zeigt, dass Gewicht für sportliche Höchstleistung nicht entscheidend sein muss. Die Amerikanerin Michelle Christine Mesch ist Poledancerin. Sie nimmt regelmäßig und erfolgreich an Wettkämpfen teil und inspiriert viele junge Frauen. Beim Poledancen fühlt sie sich sexy und frei - und das sieht man ihr auch an.
Wir haben uns bereits mit dem Thema Liebe und Partnerschaft bei Plus Size Frauen beschäftigt und fanden heraus, dass das Finden der großen Liebe nichts mit der Konfektionsgröße gemein hat. Aber wie schaut es mit dem Sex aus? Was ist dran an dem Vorurteil, dass der Sex mit Dicken besser oder schlechter sein soll? Beeinflusst das Gewicht tatsächlich den Spaß beim Sex? Oder spielt das Gewicht keine Rolle beim Sex? Wir wollen uns dieses Mal mit dem Thema „Sex mit Dicken“ etwas genauer beschäftigen und herausfinden, was an dem Vorurteil stimmt und was nicht.
Roxi von DOITCURVY teilt mit uns ihre Ansichten über Plus-Size und Sexualität
Sex und Konfektionsgröße sind keine Indizien für guten oder schlechten Sex! Immer wieder stoßen wir auf das Vorurteil, dass der Sex mit Dicken Auswirkungen auf die Qualität und Spaß hat. Aber was ist wirklich dran an dieser Aussage?
In einer Studie aus Großbritannien fand man heraus, dass der Sex mit kurvigen Frauen oder Männern viel leidenschaftlicher und einfühlsamer sein soll. Außerdem haben kurvige Frauen, im Vergleich zu schlanken Frauen, mehr Sex, wie eine Studie aus Hawaii mit 7.000 Teilnehmerinnen berichtet. 92% der kurvigen Frauen haben häufig oder sogar regelmäßigen Sex, bei den schlanken und normalgewichtigen sind es nur 87%.
Die Gastautorin Stella Sieger hat sich in ihrem Artikel bei The Curvy Magazine mit dem Thema „Sind kurvige Frauen besser im Bett“ ausführlich beschäftigt und liefert dabei viele positive Argumente, warum der Sex mit Kurven besser ist. Frauen mit schönen Rundungen bieten viel mehr zum Anfassen und zum Erkunden, so Stella Sieger in ihrem Artikel. Außerdem besage eine Studie, dass 89 % der Männer den Sex mit kurvigen Frauen besser finden. Da viele Frauen sowie auch Männer oft nicht mit sich selbst und ihrem Körper im Reinen sind, sind sie eher gewillt, sich beim Sex Mühe zu geben und ihrem Ruf als gute Liebhaber gerecht zu werden.
Auch Nicole Jäger, Schriftstellerin ihres Buches „nicht direkt perfekt“, beschäftigt sie sich mit den Themen Selbstliebe und den schwierigen Weg dorthin als Vollweib. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und berichtet vor allem von ihren Erfahrungen beim Sex und weiteren Themen. Mit diesem Buch möchte sie ihre Erfahrungen teilen und Mut machen, nicht in Selbstzweifel zu versinken und das Leben zu genießen.
Das Thema Sex in Verbindung mit der Konfektionsgröße wird für viele Frauen und Männer eine wichtige Rolle im Leben einnehmen. Dabei sollte die Konfektionsgröße keinerlei Bedeutung im Sex-Leben haben. Nur weil man ein paar Rundungen mehr hat, heißt es noch lange nicht, dass man nicht genau so viel Spaß und Leidenschaft beim Sex haben kann wie alle anderen. Ist erst mal der richtige Partner gefunden, bei dem ungehemmt die Hüllen fallen gelassen werden können, spielt das Gewicht sowieso gar keine Rolle mehr!
Unser zweites Vorurteil beschäftigt sich mit der Liebe und der Frage, ob die Partnersuche für Frauen mit Übergewicht schwerer ist. Finden Plus Size-Frauen wirklich nur dann die Liebe ihres Lebens, wenn sie eine Diät machen und abnehmen? Verliebt man sich wirklich nur, wenn auch das Gewicht stimmt? Oder ist die Konfektionsgröße eigentlich kein Thema bei der Partnerwahl?
Auch bei diesem Vorurteil wollten wir von Euch erfahren, ob Ihr, trotz des ein oder anderen Pfündchen mehr auf der Hüfte, Probleme habt, einen passenden Partner oder ein romantisches Date zu finden. Dieses Mal waren Eure Antworten nicht nur negativ, was die Hoffnung aufkeimen lässt, dass dieses Vorurteil vielleicht schon längst ad acta gelegt ist. So bestätigten 35% der Befragten, dass die Partnersuche nie ein Problem war. 12% haben ihren Partner oder ihre Partnerin über den Freundeskreis kennengelernt. 12% fanden die Liebe beim Online-Dating. Dennoch sagen 41%, dass Dating und Kennenlernen potenzieller Liebschaften auf jeden Fall nicht einfach sind!
Jeden Monat befragen wir Euch dazu in unserer Facebook-Gruppe "Wunderkurven" und stellen Euch hier unsere Ergebnisse vor.
Dass das Finden der großen Liebe nichts mit der Konfektionsgröße gemein haben, beweisen unter anderem Katja und Volker Baumann, die auf ihrem gemeinsamen Blog "Kurvigeliebe" ihre Liebe zueinander und zur Mode zelebrieren. Im Januar 2011 wurden die beiden ein Paar, 2014 heirateten sie und sind seitdem unzertrennlich. Ihre gemeinsame Passion ist die Mode. Nun versorgen sie uns schon seit vielen Jahren mit angesagte Trends und begeistern uns immer wieder mit modischen Highlights auf ihrem Blog und ihrem Instagram-Account. Auch Elli Weller fand nach einer gescheiterten Beziehung ihr großes Glück, wie sie uns bereits in einem Beitrag erzählte. Ihre Kurven waren da kein Hindernis, genau wie bei Roxi von "DO IT CURVY", die ganz frei von der Leber weg über ihre offene Beziehung schreibt und ihre Weiblichkeit auslebt.
Aber auch große Plus Size-Stars wie Tess Holiday, Melissa McCarthy oder Chrissy Metz haben die Liebe fürs Leben gefunden und scheinen glücklicher denn je.
All diese Frauen beweisen uns, dass die Liebe ganz unabhängig vom Körpergewicht entflammt und es völlig gleich ist, welche Konfektionsgröße wir tragen! Wie sagt man so schön: "Auf jeden Topf passt eben auch ein Deckel!".
Ela Januszek ist Plus Size-Bloggerin und seit nun mehr als 10 Jahren mit ihrem Mann glücklich verheiratet. Immer wieder versorgt sie uns auf ihrem Blog "Conquore" und auf Instagram als "Elabonbonella" mit feschen Looks und verliebten Pärchenbildern! Wir haben Ela zum Interview getroffen und sie gefragt, ob ihr Gewicht in ihrer jetzigen Beziehung oder auch in der Dating-Phase zuvor jemals ein Thema war.
Unser allererstes Vorurteil widmet sich einem bekannten Klischee, mit dem man sich als kurvige Frau wohl oder übel auseinandersetzen muss: "Wie konnte sie nur so dick werden?", "Warum hat sie nichts dagegen getan?" und "Wieso um Himmels Willen nimmt sie nicht ab?". Oft wird eine große Konfektionsgröße mit Faulheit und Undiszipliniertheit gleichgesetzt, da es ja eigentlich gar nicht möglich sein kann, dass man wirklich mit mehr Pfündchen auf den Hüften glücklich ist. Doch ist das wirklich so? Sucht man Fleiß und Dispziplin vergebens in der Plus Size-Riege?
Wir wollten von Euch wissen, welche Erfahrungen Ihr mit dem Vorurteil "Alle Dicken seien faul und undiszipliniert" gemacht habt. Die Hälfte der Befragten fühlen sich beim Arzt diskriminiert und glauben, dass dieser häufig der Meinung ist, dass ein übergewichtiger Mensch faul und wenig diszipliniert sei. 30 Prozent fühlen sich vorverurteilt, obwohl sie sich bereits gesund ernähren und sportlich unterwegs sind. Im Job fühlen sich 12 Prozent unserer Befragten mit diesem Vorurteil konforntiert. Ganze 8 Prozent müssen sich dies von Freunden und der eigenen Familie anhören!
Jeden Monat befragen wir Euch dazu in unserer Facebook-Gruppe "Wunderkurven" und stellen Euch hier unsere Ergebnisse vor.
Fangen wir mal mit dem Thema an, bei dem Disziplin wohl die wichtigste Grundvoraussetzung ist: Sport. Plus Size-Bloggerin Jana beweist auf ihrem Blog Plus Size by Nature und ihrer Instagramseite ja_noo immer wieder, wie beweglich und sportlich sie ist. Am liebsten trainiert sie ihre Kurven beim Yoga und macht da eine richtig gute Figur - keine Spur also von Undisziplin oder gar Unsportlichkeit. Jana glänzt jedoch nicht nur mit ihrer Sportlichkeit, auch zeigt sie, was Frau im Beruf leisten kann. Denn neben ihrem Blog ist sie im Personalbereich tätig und studiert Rechtswissenschaften. Damit beweist sie, dass ihre Kurven ihr in keinster Weise im Wege stehen oder man sie gar als faul bezeichnen könnte.
Gerade Fleiß und Disziplin zeigen sich aber auch vor allem im Berufsleben. Kurvige Frauen können durchaus beruflich durchstarten, wofür man bekanntermaßen ordentlich Durchhaltungsvermögen und Biss braucht. So steckt hinter dem Mode-Blog Kurvenrausch Tanja Marfo, die zudem die Gründerin und Initatorin der Plus Size Fashion Days ist. Jedes Jahr kommen kurvige Frauen zahlreich nach Hamburg und lassen sich von den neusten Trends begeistern, hier wird die Plus Size Szene Deutschlands maßgeblich mitbestimmt. Gleichzeitig startete Tanja Marfo im letzten Jahr mit Bloggerin und Model Caterina Pogorzelski den Podcast "Plus-Size Kaffeeklatsch", der eine ganz neue Sichtweise auf das erfolgreiche und schöne Leben einer kurvigen Frau gibt.
Ein weiteres Beispiel ist Franzi, die mit ihrem eigenen Plus Size-Onlineshop cubell durchstartet. Jedes einzelne Stück wird dabei von ihr authentisch ins rechte Licht gerückt, da sie es selbst trägt und in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen testet.
Plus Size Bloggerin Verena ist groß, kurvig und musste sich schon oft in ihrem Leben dem Vorurteil entgegenstellen, dass Dicke faul und undiszipliniert seien.
Wir haben mit der erfolgreichen Influencerin über ihrere Erfahrungen gesprochen und wollten von ihr genau wissen, wie sich motiviert und selbst diszipliniert.