Mit dem Ausdruck „Ich fühle mich wohl in meiner Haut“ teilen wir unseren Mitmenschen mit, dass wir uns gut in unserem Körper fühlen und zufrieden sind. Doch hinter dieser Redewendung steckt auch noch etwas anderes: Ob wir uns wohlfühlen oder nicht, hängt tatsächlich unmittelbar von der Haut ab. Ernährung, Lebensstil, Lebensraum, seelische und körperliche Verfassung, all das sind Faktoren, die die Haut von außen wie von innen beeinflussen.
Mit der richtigen Pflege können wir die Haut gezielt und langfristig unterstützen. Genau dafür gibt es Naturkosmetik. Sie pflegt die Haut so natürlich wie möglich und bringt ihre wahre Stärke zum Vorschein. Davon profitiert nicht nur die Haut, auch uns lässt sie glücklicher und strahlender durch die Welt gehen.
Schwamm aus Tonerde
Grundsätzlich lassen sich Kosmetikprodukte drei Kategorien zuordnen: konventioneller Kosmetik, naturnaher Kosmetik und Naturkosmetik. Für konventionelle Kosmetik ist die Kosmetikverordnung der EU der einzig verbindliche Rahmen. Sie deklariert mehr als 8.000 Substanzen, die in der EU erlaubt sind. Viele davon bestehen aus Mineralöl oder chemischen Stoffen, die aufgrund möglicher Gesundheitsgefahren nur in minimalen Dosen verarbeitet werden dürfen. Daraus ergibt sich ein Dschungel an Substanzen mit unaussprechlichen Namen und undurchsichtigen Mengenangaben – von gesundheitsgefährdenden und umweltbelastenden Langzeitschäden ganz abgesehen.
In naturnaher Kosmetik werden in der Regel mehr Wirkstoffe auf Pflanzenbasis und weniger synthetische Inhaltsstoffe verarbeitet. Jedoch hängen sowohl der Anteil der chemischen Rohstoffe als auch deren Auswahl einzig und allein vom Hersteller ab. Wer darauf nicht vertrauen möchte, ist in der Naturkosmetik am besten aufgehoben.
Sie enthält ausschließlich natürliche Rohstoffe, meist auf Pflanzenbasis und wenn möglich aus kontrolliert biologischem Anbau. Bisher gibt es im europäischen Raum noch keine einheitliche Deklaration des Begriffs Naturkosmetik, aber grundsätzlich draußen bleiben müssen Silikone, Paraffine sowie synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe. Auch Tierversuche sind verboten.
Aqua Spray
Sowohl die natürliche Pflege der Haut als auch die Verantwortung gegenüber der Umwelt sind wichtige Säulen, auf denen die Naturkosmetik aufbaut und die das Handeln von Herstellern und Marken beeinflussen. Wie in der Kosmetik generell gibt es für jedes Hautbedürfnis eine passende Pflege, wobei die Natürlichkeit der Produkte im Vordergrund steht. Gesichtsöle, Blütenwasser und Mineral Foundations sind nur drei Beispiele aus der Naturkosmetik, die den Kosmetikmarkt in den letzten Jahren beeinflusst und Trends gesetzt haben. Andersherum lässt sich die Naturkosmetik vom Gesamtmarkt inspirieren und bietet immer schneller natürliche Alternativen an – zum Beispiel für BB Creams oder In-Dusch-Bodylotions.
Blütenwasser
Wer schon einmal Naturkosmetik ausprobiert hat, wird wahrscheinlich festgestellt haben, dass sich manche Texturen oder Produkte etwas anders anfühlen als das, was wir kennen. Zum Beispiel schäumen naturkosmetische Shampoos weniger als herkömmliche, da die waschaktiven Substanzen, kurz Tenside, aus Zucker oder Kokosöl gewonnen werden und dadurch viel milder sind. Die geringere Schaumbildung ist aber reine Kopfsache, denn die Shampoos reinigen genauso effektiv, schützen obendrein noch die Kopfhaut und sind wesentlich umweltfreundlicher. Außerdem ist die Auswahl an Shampoos so groß geworden, dass allein die Naturkosmetik unterschiedliche Schaumvorlieben bedienen kann.
Ebenso verhält es sich mit Körpercremes. Aus der konventionellen Kosmetik kennen wir Cremes, die mir nichts dir nichts einziehen und trotzdem ein seidenweiches Gefühl hinterlassen. Das sind meist die Cremes, die randvoll mit Mineralöl – in der INCI als Mineral Oil, Paraffinum Liquidum, Petrolatum, Ozokerite und/oder Paraffin erkennbar – sind und weder unserer Haut noch der Umwelt etwas Gutes tun. Körpercremes aus der Naturkosmetik lassen sich zum Teil etwas schwieriger auf der Haut verteilen und es vergehen auch schon mal ein paar Minuten, bis sie vollständig eingezogen sind. Dafür enthalten sie ausschließlich pflanzliche Öle und essentielle Fettsäuren, die die Haut nachhaltig nähren und sie mit Feuchtigkeit versorgen. Je nach Ölanteil fällt die Creme dann mehr oder weniger reichhaltig aus. Auch hier hat sich die Naturkosmetik extrem entwickelt und bietet mittlerweile von Körperlotion bis -butter für jeden Haut- und Cremetyp etwas an.
Naturkosmetik: Seife
Wer auf Naturkosmetik umsteigen möchte, sollte Haut und Haaren etwas Zeit geben. Zum Beispiel benötigen Haare etwa drei Wochen, bis alle Rückstände aus synthetischen Shampoos herausgewaschen sind. Doch die Geduld wird belohnt, mit glänzenden und gesünderen Haaren. Und falls ein Produkt wirklich nicht gefällt oder nicht vertragen wird, stehen – heute mehr denn je – ausreichend Alternativen zur Verfügung.
Lucie
Lucie ist Gründerin von PUURE und freiberufliche Autorin für Themen rund um Naturkosmetik und Green Lifestyle.
Auf PUURE gibt sie Euch weitere Tipps zum Umstieg auf Naturkosmetik und verrät Euch, wie auch die Ernährung auf unsere Haut Einfluss nimmt. Sie freut sich, mit Euch auf Entdeckungsreise in die bunte Welt der Naturkosmetik zu gehen.
Alle Bilder wurden netterweise von Lucie zur Verfügung gestellt.