Das neue Lieblingskleid ist ein absoluter Knaller. Die Farbe passt, der Schnitt ist ein Traum und überhaupt ist es genau das, was man schon seit Monaten gesucht hat. Dann kommt das gute Stück nach Hause und der vermeintliche Glückskauf entwickelt sich rapide zum Desaster. Es zwickt und kneift an allen Ecken, obwohl man es doch in der Größe bestellt hat, die man sonst ja auch immer trägt. Eine Maßanfertigung wäre doch da ganz nach unserem Geschmack!
Doch diese Maßanfertigung, die wir uns natürlich zu gern in den Kleiderschrank hängen würden, kostet auch ihren Preis. Für ein Kleid, das wir nicht zum feinen Ausgehen, sondern auf der Arbeit oder beim Stadtbummel mit Freundinnen tragen wollen, ist das im Regelfall eine zu hohe Investition. Doch für diesen Missstand soll es nun mit Made to Measure Abhilfe geben.
Aufwendiges Ausmessen und Vermessen gehört der Vergangenheit an. Du übernimmst den ganzen Spaß einfach selbst und schickst eine E-Mail und bist fertig. Ein Algorithmus berechnet aus den Maßen die Proportionen und schickt Dir Deine kleine Maßschneiderei nach Hause. Bei Businesskleidung, wie Anzügen, wird dieses Prozedere schon seit einiger Zeit fabriziert.
Doch nun etabliert sich das System auch im Bereich der Freizeitmode und könnte eine wahre Innovation auf dem Plus Size-Markt sein. Der zugrunde liegende Algorithmus nimmt Körpergröße, Schuhgröße, Gewicht und Alter auf und ermittelt aus einem Vergleich mit marktüblichen Schnittformen die richtigen Proportionen. Aus diesen vier Maßen lässt sich so nicht nur der Schnitt, sondern auch die ideale Ausschnittweite und die Länge der Ärmel errechnen.
Beim dänischen Start-up Son of a Tailor findest Du T-Shirts aus Baum- und Merinowolle ab 42 Euro in Maßanfertigung. Mittels vier kleiner Fragen kalkuliert der Algorithmus die perfekte Größe - so das Versprechen des Unternehmens. Im Moment gibt es auch nur Herrenshirts, also schon mal keine echte Anlaufstelle.
Doch es gibt das amerikanische Mode-Unternehmen Like a Glove, das die Kundinnen mit einer vorher zu erwerbenden engen Leggings vermisst. In diese Hose sind Sensoren integriert, was vielleicht auch den hohen Preis von 60 Dollar erklärt. Mit einer App werden dann Hüfte, Taille und dergleichen vermessen und per Bluetooth aufs Handy geschickt - der Beginn der höchst persönlichen Jeans!
Auch das Unternehmen True Fit verwendet die Made to Measure-Technlogie aber in vereinfachter Form. Mit einem kleinen Fragebogen wird ermittelt, was der Kundin stehen könnte. Auch in Deutschland finden sich bereits die ersten Ableger. Clarks fragt den potenziellen Käufer nach drei Schuhmarken, die es natürlich bei Clarks zu kaufen geben muss, die man bereits gekauft hat und für gut befunden hat.
Auch die App MySize ermöglicht ein Einkaufserlebnis der Extraklasse. Mittels Sensoren am eigenen Smartphone werden Deine Proportionen und Deine Konfektionsgröße ermittelt, ohne dass eine Kamera benötigt wird. Herauskommt eine Größen-ID, die dann mit unterschiedlichen Marken abgeglichen wird und dabei unterstützt, genau die richtige Größe und das richtige Kleidungsstück zu finden.
Wie MySize funktioniert, erfährst Du hier:
So cool der ganze Spaß auch klingt, so gefährlich ist es auch. Denn was einem komfortablen Onlineshopping gleicht, ist gleichzeitig eine riesige Datenkrake, die unendlich viele Kundendaten sammelt und auswertet. Die Unternehmen können sehr viel gezielter herausfinden, welche Konfektionsgrößen besonders gefragt sind und welche nicht. Zusätzlich geben die Informationen Auskunft darüber, wie sich Kunden und Kundinnen hinsichtlich ihres Körpers und ihrer Konfektionsgrößen entwickeln, welche Schnitte beliebt sind, welche nicht. Die Verlockung, diese Daten an die meistbietenden Modekonzerne zu verkaufen, ist sicherlich groß.
Doch die Idee dahinter bleibt großartig und könnte gerade kurvigen Frauen einen riesen Nutzen bringen.
In unserem Shop findest Du zwar keinen Shop, der Dir eine Maßanfertigung via App schneidert, doch dennoch tolle Stücke, die Deinen Kleiderschrank geschmackvoll aufmöbeln - und das in riesiger Auswahl und in allen Größen!