Am 4. und 5. Oktober war es endlich soweit. In Hamburg feierten wir zusammen mit den vielfältigsten Menschen die Diversity Fashion Days 2019 powered by Kurvenrausch. Was mit einer Fashion Show der besonderen Art begann, fand am Samstag mit einem Marketplace sein Finale. Dort konnten wir nicht nur die tollen Stücke des Vorabends bewundern, sondern auch vielen inspirierenden Gesprächen folgen. Komm mit uns nach Hamburg und endecke neue spannende Labels!
Was Dich hier erwartet:
Tanja Marfo ist das Gesicht hinter dem Blog Kurvenrausch, der neuen gleichnamigen Model-Agentur und Initiatorin der ersten Diversity Fashion Days. Das neue Konzept schließt nahtlos an die von ihr organisierten Plus Size Fashion Days an, die bis 2018 jährlich viele Besucher in die Hansestadt lockten. In all den Jahren setzte Tanja immer wieder viel daran, für mehr Akzeptanz der Plus Size-Szene in der Gesellschaft zu sorgen. Für die Power-Frau reichte das jedoch nicht aus, sie krempelte das Konzept der Plus Size Fashion Days um und gestaltete einen Ort, an dem Schubladen, Kategorien und Grenzen keinen Platz haben. Sie wollte Menschen feiern, echte Vielfalt zeigen und ein weites Spektrum an Konfektionen auf den Laufsteg bringen - Und genau das ist ihr mit den Diversity Fashion Days in Hamburg auch gelungen. Models unterschiedlicher Nationalitäten, Hautfarben, jeglichen Alters und Konfektionsgrößen zeigten am Freitagabend, was Mode alles kann - und das in allen erdenklichen bunten Farben.
Tanzcrew “Dance has no Size”
In einem der schönsten und prächtigsten Gebäude Hamburgs, dem alten Börsensaal, wurde das Wundercurves-Team am Freitagabend in eine Welt der vielfältigen Mode entführt. Der imposante Raum mit hohen Decken und angrenzenden Arkaden hauchte der Veranstaltung Exquisität ein und sorgte für das gewisse Extra. Mitten im Raum offenbarte sich ein meterlanger weißer Laufsteg, der Punkt 20:00 Uhr endlich eröffnet wurde. Für die richtige Stimmung sorgte die Tanzcrew “Dance has no Size” rund um den Choreographen und Tänzer Christian Fandrey.
Hier findest Du ein Video von der Fashion Show:
Der Designer Adam Brody ist eine wahre Koryphäe auf seinem Gebiet und verzaubert immer wieder mit seinen ausgefallenen und besonderen Schnittführungen. Für ihn kennt Mode keine Konfektionsgröße, was er in seinen modischen Looks auch auf dem Laufsteg der Diversity Fashion Days präsentierte.
"Ich verliebe mich in Stoffe, Materialien und Ideen - so entwickelt sich eine Kollektion. Eigentlich geht es nur um Liebe…und gesunden Menschenverstand.”
Adam Brody, Designer
AUF AUGENHOEHE ist das Label von Sema Gedik, das sich auf Ready-to-wear-Mode für kleinwüchsige Menschen spezialisiert hat. Dafür hat es als erstes Mode-Unternehmen Konfektionsgrößen für Kleinwüchsige entwickelt und bietet so perfekt sitzende Schnitte an.
”Gemeinsam mit dem gesamten Team und allen Unterstützern arbeiten wir daran, eine Modebranche zu kreieren, die vielfältig, offen und dadurch wunderschön ist.“
Sema Gedik, Gründerin
Ein besonderes Highlight der Diversity Fashion Days war der Auftritt des Labels Divabigg. Das Label rund um die Designerin LaQuinta Davis aus Florida präsentiert Mode unter dem Motto “My Fat is my Beauty” und weiß zu provozieren. So laufen alle Models der Marke mit einem Mundschutz, der auf den ersten Blick etwas merkwürdig wirkt. Auf den zweiten Blick ist es aber eben der besondere Eycatcher.
Mit dem britischen Label Gatsbylady zog Flair der 20er Jahre auf den Laufsteg und verwandelte diesen in einen Traum aus Glitzer und cooler Swingmusik. 2010 wurde die junge Marke gegründet und bietet mittlerweile Kleider im 20er Jahre-Stil bis Konfektionsgröße 58 an.
Jeanne Paulin ist der kreative Kopf hinter dem Atelier aus Berlin. Die junge Studentin hat erst vor kurzem ihr eigenes Label ins Leben gerufen, obwohl sie eigentlich noch mitten in der Designschule steckt. Doch die Styles sind nicht weniger perfekt. Jedes Teil unterstreicht die Weiblichkeit einzelner Frauen ganz individuell. Von Ballkleidern über Brautkleider und stilvolle Abendgarderobe bis hin zum Cocktaillook kannst Du Dir im Jeanne Paulin Atelier modische Träume erfüllen lassen.
Happy Size ist in der Plus Size-Szene bereits bekannt und präsentierte auf dem Laufsteg der abendlichen Fashion Show süße Alltagslooks. Neben all den aufregenden Roben und Glitzerlooks war dies eine gelungene Abwechslung und rundete das Programm geschickt ab.
Auch Luna Largo deckt eine Nische im Plus Size-Segment ab, denn hier wird Mode für ganz spezielle Frauentypen mit ganz besonderen Kurven angeboten. So findest Du bei dem Label Luna Largo passende Kleidung, die auf die anatomischen Besonderheiten von Frauen mit Lipödem abgestimmt sind. In diesem Bereich ist es Deutschlands erstes Modelabel, das sich diesem Problem annimmt.
Auch für die Männer war etwas Modisches dabei. Mit dem Herrenausstatter engbers wurde der Haken auch in die Männermode geschlagen. engbers blickt auf eine über 70-jährige Erfolgsgeschichte in der Textilbranche zurück und ist damit ein alter Hase im Modegeschäft. Rustikale Looks trafen auf elegante Businessmode und zeigten, dass auch Männer in großen Größen modisch versiert sein können.
Auch Miamoda durfte auf dem Laufsteg der Diversity Fashion Days nicht fehlen, steht das Label doch für junge und frische Mode, die sich gut im Alltag tragen lässt. So präsentierte Miamoda am Freitagabend die Trends der kühlen Jahreszeit, die mit vielen satten Tönen auf uns wartet.
Im letzten Jahr wurde Anna-Carlotta Theis mit ihrem Label ACT noch mit dem Preis als "Newcomer Designer" ausgezeichnet. Umso mehr freuten wir uns als eingefleischte Modefans auf die neuen Stücke der Designerin. Dieses Mal überzeugte sie mit leichten Weißtönen und Fransenaccessoires.
Inan Isik steht mit ihrem gleichnamigen Label für exquisite Designermode in großen Größen. Dabei konzentriert sie sich besonders auf das Material Seide, mit dem ihre Looks zum absoluten Hingucker werden.
"Ich wollte das beste Material, die beste Verarbeitung und eine ethisch einwandfreie Produktion verwenden, die von weiblichen Lieferanten geleitet wird. Meine Mission ist es, Frauen zu unterstützen und dazu beizutragen, ihr Selbstvertrauen und ihre geistige Gesundheit zu stärken."
Inan Isik, Designerin
Geht es um besondere Hingucker-Mode, ist Katja Heidrich mit ihrem Label mable eine absolute Empfehlung. Getreu dem Motto "Wear what you fuck want" zeigen sich die Looks immer wieder in aufregenden Farben und besonderen Schnitten.
Süperb wurde 2017 von Designerin Klara Stenzel in Hamburg gegründet und ist damit noch ein recht junges Unternehmen. Auch bei ihr soll Mode Spaß machen und niemanden einschränken. Süperb jung, hip und begeistert uns mit dem hohen Qualitätsanspruch, denn diese und der Nachhaltigkeitsaspekt sind der Designerin ein Herzensprojekt!
Übrigens kannst Du Süperb auch bei uns direkt shoppen und die tollen Teile bewundern. Die Kollektion findest Du hier.
Zum Abschluss wartete ein Highlight auf uns, denn eine große Veranstaltung braucht große Roben. So zeigte das Brautmodegeschäft Vollkommen Braut, dass auch Brautkleider keine Frage der Konfektionsgröße sind.
Am Ende des Abends sind wir noch ganz begeistert von der tollen Mode, die auf dem Lauftsteg gezeigt wurde. Tanja Marfo und ihr Team haben einen Grundstein gelegt, keine Frage. Models unterschiedlichster Nationalitäten, Altersklassen, Größen, mit und ohne Behinderung liefen über den Laufsteg und zeigten, dass Diversität auch in der Modewelt kein Fremdwort sein muss. Obwohl wir die Kleidung von beispielsweise AUF AUGENHÖHE bewundern durften, wurden unsere Erwartungen dennoch nicht ganz erfüllt. Denn hauptsächlich zeigte sich Diversität doch nur in der Konfektionsgröße. Vielfalt bedeutet aber doch viel mehr. Wir hätten uns gewünscht, dass noch viel mehr Ethnien vertreten gewesen und noch mehr Frauen und Männer unterschiedlichen Alters gelaufen wären. Teilweise war das Publikum viel diverser, als es die Show von sich sagen konnte.
Panel Diskussion während des Messetages
Am nächsten Tag fanden wir dann am gleichen Ort einen Marketplace mit Shoppingmöglichkeit all jener Labels, die auch auf dem Laufsteg einen Tag zuvor zu bewundern waren. Auf der Bühne begeisterten diverse Mitmach-Aktionen, Workshops und Paneltalks, die sich ganz vielseitig mit dem Thema Diversität auseinandersetzten.
Um die 15 Aussteller, nationale und internationale Models aller Konfektionsgrößen und Alterklassen zeigten die aktuellen Trends und rundeten am Samstag das Programm der Diversity Fashion Days geschickt ab.
Wir brauchen Modelle aller Hautfarben, Altersgruppen und Konfektionsgrößen auf den Laufstegen - und in den Medien. Nur so schaffen wir es, dass sich Sehgewohnheiten langfristig und nachhaltig ändern.”
Tanja Marfo, Initiatorin der Diversity Fashion Days