Alter: 25 Jahre alt
Konfektionsgröße: 44
Plus Size Model seit: 2011
Agentur: Curve und MOS
Bereiste Städte/Länder (als Model): Leipzig, Hamburg, Frankfurt, Köln, Berlin, Nürnberg, Düsseldorf,… Deutschland & Holland
Lieblingsshop: Asos/ H&M/ other stories
Lieblingsmarke: Zizzi
Lieblings-Teil: Jeans
No-Go für Deinen Kleiderschrank: Bauchfreie Shirts
Vorbild: Tara Lynn
Was magst Du an Dir am liebsten? Meine Schulterpartie
Fotographin Silvana Denker, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Victoria Hüttenbrink
Schön, dass Du Zeit gefunden hast für unser Interview! Wie bist Du zur Mode und speziell zur Arbeit als Plus Size Model gekommen?
Zur Arbeit als Plus Size Model bin ich durch den Rubensengel Wettbewerb gekommen. Ich habe früher immer wieder gehört, dass mein Typ gut zum Modeln sei – ich allerdings abnehmen müsse…dann habe ich davon gehört, dass es auch Curve Models gäbe und mich mit dem Thema mehr befasst.
Bei der Miss Rubensengel-Wahl bist Du 2011 sogar Vize-Miss geworden. Was hältst Du von Miss-Wahlen? Unterscheiden sich Plus Size Wahlen von anderen Miss-Wahlen? Welche Erfahrungen hast Du dort für Dich mitgenommen?
Bei der Miss Wahl konnte ich einen guten Einblick bekommen in puncto Fotos (Posen, Bewegung, was wirkt gut, was nicht so) Laufen und Selbstbewusstsein. Ich denke, dass Miss-Wahlen ein guter Einstieg sein können, wenn man nicht ganz genau weiß, wie man anders „rein“ kommen soll. Ich bin froh, dass ich dort mitgemacht habe, weil ich sonst sicherlich nicht so viele Kontakte auf einmal hätte knüpfen können.
Modelst Du hauptberuflich oder nebenbei? Wie sieht Dein Alltag aus?
Ich model im Moment nebenbei. Ich habe eine Zeit nur als Model gearbeitet, spiele auch wieder mit dem Gedanken, aber ich wollte auch den Beruf ausführen, für den ich studiert habe (Sozialarbeiterin).
Für wen standest Du schon vor der Kamera? Was war das Verrückteste, was Du je in einem Job erlebt hast? Und was war das Schönste?
Ich durfte für ein cooles Start Up Projekt arbeiten, Atelier Blanche (inzwischen leider nicht mehr am Markt, Anmerkung von Wundercurves), auf der „Curvy is Sexy“ laufen und zuletzt lag ich für einen Kalender in einem knappen Body im Wald (frei zugänglich für Wanderer). Das Schönste an dem Job ist die Abwechslung und die Vielfalt, wenn man etwas länger in dieser Brache unterwegs ist, lernt man viele Models kennen und es ist immer wieder schön, gemeinsam Jobs zu machen – die Entwicklung der Einzelnen zu sehen, sich auszutauschen, die vielen neuen Orte zu sehen und Jobs mit Vergnügen koppeln zu können. Ein wirklicher Traumjob.
Fotographin Silvana Denker, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Victoria Hüttenbrink
Plus Size wird als Begriff vor allem aus der Branche selbst stark kritisiert. Was hältst Du von der Bezeichnung Plus Size? Wie würdest Du das Thema beschreiben, wenn es noch keinen Begriff gäbe?
Plus-Size ist okay, können nur leider viele Leute nicht viel mit anfangen. Übergrößenmodel klärt dann meist die Sachlage, hört sich allerdings nicht schmeichelhafter an…Ich mag den Begriff Curve Model, es beschreibt, worum es geht: Frauen mit Kurven…
Plus Size scheint immer mehr auf verschiedenen Ebenen der Modewelt Fuß zu fassen, was wir Models wie Dir zu verdanken haben. Glaubst Du, dass der Trend das gängige Schönheitsideal beeinflusst? Wie siehst Du die Zukunft der Branche?
Ich denke schon, dass der Trend das Schönheitsideal beeinflussen kann. Die Frauen ohne Größe 36 werden selbstbewusster, modebewusster und zeigen sich ganz anders…natürlich ist das gesellschaftlich ein Wandel in die positive Richtung und wird so schnell nicht abschwächen. Der Markt für größere Größen wird sich erweitern und jüngere auch gut geschnittene und sexy Anziehsachen anbieten, also warum dem falschen Idealbild hinterherjagen, wenn jede einzelne Frau auch so die Möglichkeit hat, ihren Style auszudrücken.
Glaubst Du, dass sich der Alltag eines Plus Size Models von dem eines Size Zero Models unterscheidet? Über die Modelbranche hört man ja so einiges, wie sind Deine Erfahrungen? Meinst Du, dass die Modelbranche bei den 42+ Größen anders ist?
Ich habe erst kürzlich mit „normalen Models“ gearbeitet und denke, dass der Alltag an sich sich nicht groß unterscheidet… Es geht darum, Jobs zu bekommen, welcher Typ Model man ist und die Maße zu halten. Ich muss auch Sport machen und gucken, dass ich meine Maße halte, aber dazu gehören sicher mehr Kalorien als bei einem normalen Model :D
Wenn Du jetzt einem ganz neuen Plus Size Model gegenüber stehen würdest, was würdest Du ihr raten?
Wenn jemand neu anfängt, würde ich mich vorher genau über die Agenturen informieren, vorab eigene Fotos machen lassen und ein Book erstellen. Wichtig ist, nicht zu viel auf einmal zu erwarten und sich nicht zu verbiegen…mal ist eine 40 gefragter als eine 44 und dann ist wieder eine 48 super gebucht…man sollte das Modeln anfangen, weil man sich mit seinem Typ sicher ist und sich wohlfühlt.
Was werden wir in Zukunft von Dir sehen? Welches sind Deine nächsten Projekte?
Ich werde demnächst in einem Kalender zu sehen sein und möchte versuchen, weitere Agenturen für mich zu gewinnen :)
Dabei wünschen wir Dir alles Gute! Wir freuen uns schon darauf, mehr von Dir zu sehen! Vielen Dank für Deine Zeit!