Designerin Lydia Maurer
Rund 18 Monate hat Designerin Lydia Maurer mit ihrem Label Phylyda an ihrer ersten Bademode-Kollektion gearbeitet. Mit viel Liebe zum Detail und der Vision jeder Frau, unabhängig von Alter und Konfektionsgröße, den Zugang zu schöner und frischer Bademode zu ermöglichen, hat die in Berlin niedergelassene Designerin eine Mix-and-Match Kollektion entworfen, die sich perfekt an jeden Figurtyp anpasst. Wundercurves hat sie im Les Soeurs Shop Berlin getroffen, wo Phylyda auch seit Kurzem im Einzelhandel erhältlich ist. Hier hat sie uns erklärt, was hinter der Kollektion steckt und uns ihre ganz persönlichen Lieblingsteile präsentiert.
© Julia Marie Werner Photography
Nachdem Du in Paris unter anderem für Yves Saint Laurent und Paco Rabanne gearbeitet hast, ist diese nun Deine erste eigene Kollektion. Hat es einen bestimmten Grund, dass es Bademode geworden ist?
Ja, auf jeden Fall!
Ich habe einfach festgestellt, dass jede Frau - egal was für eine Figur sie hat - in Badesachen sehr unsicher ist. Denn in Wirklichkeit ist sie nun einmal in Unterwäsche in der Öffentlichkeit, da brauchen Frauen etwas, worauf sie sich verlassen können. Viele Designer interessieren sich aber leider nicht dafür und gerade im Plus-Size-Bereich ist die Auswahl sehr beschränkt oder sieht altbacken aus.
Selbst ältere Damen möchten aber heutzutage jünger aussehen und frische, schöne Mode tragen. Mit meiner Kollektion wollte ich einfach allen Frauen einen kleinen Boost geben, sich wohl in der eigenen Haut zu fühlen.
"Ich finde es einfach schrecklich, dass Frauen in Kategorien eingeteilt werden."
Hier im Les Soeurs Shop sind ja vor allem die großen Größen Deiner Kollektion vorhanden. Wieso liegt es Dir so am Herzen ein Label für alle Größen zu sein?
Ich wollte einfach eine Plattform geben, wo es etwas für alle Größen gibt, da ich es schrecklich finde wie Frauen in Kategorien eingeteilt werden. Es ist nunmal so, dass die Frauen, die im Plus-Size-Bereich einkaufen müssen, nicht viel Auswahl haben.
Im Moment ist es dennoch schwierig, alle Größen zu bedienen, deswegen habe ich zunächst mit Konfektionsgröße 32 - 48 angefangen. Jetzt geht es darum, sie noch zu erweitern. Ich sehe da kein Limit, manche Modelle kann ich zum Beispiel aber nur bis zum C-Cup machen, denn sie würden eine größere Brust nicht halten. Mir ist es wichtig, Modelle zu entwerfen, die spezifisch mitwachsen, da ich nicht daran glaube, dass eines für alle existiert. An dieser Entwicklung arbeite ich stetig.
© Julia Marie Werner Photography
Beim Betrachten fällt auf, dass sich Deine Kollektion vor allem um sattes Lila, Orange und sanftes Blau dreht. Was steckt hinter dieser Farbauswahl?
Im Plus Size Bereich gibt es selten satte Farben und Stoffe, die wirklich glamourös sind. Viele Designer nehmen lieber matte Stoffe, blau, schwarz oder irgendwelche Blumen - Hauptsache gedeckt. Ich wollte etwas, das so ein bisschen den Glamour aus den Siebzigern bringt, da kam ich auf diese Farben. Sie leuchten auf blond und brünett, dick und dünn, jung und alt, auf blasser oder gebräunter Haut. Mir war es wichtig zu zeigen, dass Frauen schön sein können und dürfen, egal was für einen Körper sie haben.
Wie man überall sieht, liebe ich es besonders Lila und Orange zu mischen. Ich mag es nicht, wenn alles immer so matchy ist.
"In der Kunst ist es schön, Rundungen zu haben."
© Julia Marie Werner Photography
An Deiner Kollektion merkt man, dass sie mit viel Liebe zum Detail verarbeitet ist. So viel Präzision erfordert bestimmt eine lange Planungsphase. Wie lange hast Du für die Kollektion gebraucht?
Das war etwas länger, denn ich habe im Vorfeld tatsächlich viel Zeit in Recherche investiert und weil ich hier neu war, gab es am Anfang Schwierigkeiten, Models in Berlin zu finden. Ich war früher in Paris und als ich hierher kam, war es ernüchternd festzustellen, dass es mit einem Anruf in einer Agentur nicht getan ist. Denn die sagten mir, sie hätten nur “normale” Models. Da habe ich mich schon erstmal gefragt: “Was ist denn bitte ein normales Model?”
Danke für das tolle Interview! Magst du uns noch Deine beiden Lieblingsteile zeigen?
SOL SOLID COPPER
Ja, na klar! Ich liebe diese Hose zum Beispiel, weil man sie beliebig binden und anpassen kann, egal was für eine Taillenweite man hat. Die schräge Linie streckt optisch und sieht einfach super schön aus.
ARABELLA SOLID DAHLIA
Besonders schön finde ich auch dieses Oberteil mit extra leichten eingeschweißten Cups, mit ihnen braucht man keinen Metallbügel. Ein modernes Verfahren, das sich gut anfühlt und nicht einengt. Außerdem geben sie starken Halt, damit kann sich wirklich jede Frau sicher fühlen. Die dazu passenden Verschlüsse habe ich auch lange entwickelt. Sie sind weich und man kann ohne Schmerzen oder Druckstellen darauf liegen.
Ihr wollt mehr Bilder der Phylyda-Kampagne in Zusammenarbeit mit der Fotografin Julia Werner sehen? Dann entdeckt hier die schönsten Bilder.